Volkswagen plant Milliarden-Investition in Rivian zur Beschleunigung der Software-Entwicklung

Volkswagen (VW) plant, in den kommenden Jahren bis zu fünf Milliarden Dollar in den US-Elektroautobauer Rivian zu investieren, um seine Software-Entwicklung zu beschleunigen. Die Investition erfolgt in zwei Phasen: Zunächst erwirbt VW Wandelanleihen im Wert von einer Milliarde Dollar. Im zweiten Schritt sollen vier Milliarden Dollar in ein gemeinsames Unternehmen mit Rivian fließen, das zu gleichen Teilen von beiden Unternehmen geführt wird .

Ziel: Beschleunigung der Software-Entwicklung

Mit dieser Partnerschaft strebt VW an, die Entwicklung und Integration neuer Software-Lösungen zu beschleunigen und gleichzeitig Kosten zu senken. VW-Konzernchef Oliver Blume betonte, dass die Kooperation die besten Lösungen schneller und kostengünstiger in die VW-Fahrzeuge bringen werde. Die neue Technologie von Rivian soll in den Fahrzeugen der zweiten Hälfte des Jahrzehnts eingesetzt werden .

Auswirkungen auf die Produktion und Finanzprognose

Volkswagen senkte seine Jahresprognose für den Zahlungsmittelzufluss im Fahrzeugbau auf 2,5 bis 4,5 Milliarden Euro, da bis zu zwei Milliarden Euro bereits dieses Jahr infolge der Vereinbarung abfließen könnten. Diese Investition ist Teil von VWs größerer Strategie, sich auf den wachsenden Markt der Elektromobilität zu konzentrieren, insbesondere in den USA, wo der Konzern Marktanteile gewinnen möchte .

Technologie und Vorteile der Zusammenarbeit

Rivian hat von Anfang an eine eigene Fahrzeugarchitektur entwickelt, die weniger Steuereinheiten benötigt und somit die Komplexität reduziert. Diese "Zonen-Architektur" teilt die Auto-Elektronik in mehrere Zonen mit eigenen Computern auf, was den Weg für die Datenübermittlung verkürzt und die Effizienz steigert. Diese fortschrittliche Technologie macht Rivian zu einem wertvollen Partner für VW .

Finanzielle Details und zukünftige Pläne

Im ersten Schritt der Partnerschaft zeichnet VW eine Wandelanleihe über eine Milliarde Dollar, die frühestens im Dezember in Rivian-Aktien umgetauscht werden soll. In den Jahren 2025 und 2026 plant VW, jeweils eine weitere Milliarde Dollar in Rivian-Aktien zu investieren. Für das Joint Venture selbst sind bis zu zwei Milliarden Dollar vorgesehen, wovon ein Teil für die Lizenzierung der Rivian-Software bei der Gründung des Unternehmens Ende 2024 fällig wird .

Fazit: Ein strategischer Schritt für beide Unternehmen

Die Partnerschaft zwischen VW und Rivian könnte beiden Unternehmen erheblich zugutekommen. Rivian erhält das benötigte Kapital, um die Entwicklung seines billigeren und kleineren R2-Geländewagens zu finanzieren, der 2026 auf den Markt kommen soll. VW profitiert von der fortschrittlichen Software-Technologie und stärkt seine Wettbewerbsfähigkeit im Bereich der Elektromobilität .