BYD stärkt Exportflotte: Zwei neue Autofrachter erhöhen Kapazität auf 220.000
von Constantin Hoffmann an Jul 05, 2025

Kann ein Autokonzern seine weltweiten Lieferzeiten mit eigenen Schiffen verkürzen? BYD setzt genau darauf – und nimmt gleich zwei zusätzliche Autofrachter in Betrieb. Was das für den europäischen Markt bedeutet und warum Tesla-Fahrer trotzdem genauer hinschauen sollten, klären wir hier.
BYD erweitert seine LNG-Flotte
Der chinesische Hersteller setzt seit Ende 2023 auf eigene, mit LNG betriebenen Ro-Ro-Schiffe. Jetzt kommen
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BYD Changsha (9.200 Fahrzeuge) und
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BYD Xi’an (7.000 Fahrzeuge)
hinzu. In Kürze folgt die BYD Zhengzhou mit ebenfalls 7.000 Stellplätzen.
Logistik-Boost in Zahlen
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Flotte: 7 Schiffe
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Durchlaufzeit: Rund 3 Monate pro Rundreise
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Kapazität: Ø 8.000 Autos je Frachter
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Jährliches Transportvolumen: bis zu 220.000 Fahrzeuge
Zum Vergleich: 2024 verzeichnete Europa rund 10 Millionen Pkw-Neuzulassungen – BYD könnte also etwa zwei Prozent davon selbst verschiffen.
Warum eigene Schiffe?
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Kostenkontrolle: Frachtkosten bleiben im Konzern.
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Planbarkeit: Fahrpläne passen sich direkt an Produktionsspitzen an.
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Europa-Fokus: Viele Routen enden in Nord- und Südeuropa, wo BYD-Modelle bereits stark nachgefragt werden.
Auswirkungen auf den Markt
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Kürzere Lieferzeiten für E-Autos aus China – Wettbewerb in Europa zieht an.
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Preisstabilität: Einsparungen beim Transport können in aggressive Rabatte fließen.
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Druck auf Infrastruktur: Häfen und Logistikzentren müssen Ladekapazitäten ausbauen.
Einordnung für Tesla-Fans
Auch wenn BYD primär seine eigenen Fahrzeuge verschifft, profitiert die gesamte E-Mobilität: Mehr Konkurrenz bedeutet oft schnellere Innovationen, bessere Preise und ein dichteres Servicenetz. Tesla bleibt Marktführer im Schnellladenetz, doch BYDs Flottenstrategie zeigt, dass sich Mitbewerber auf allen Ebenen professionalisieren.
Ausblick
Weitere chinesische Hersteller planen ähnliche Flotten. BYDs jüngste Investition ist damit nur ein Zwischenschritt auf dem Weg zu globalen Liefervolumen, die wir bisher nur von klassischen OEMs kannten. Für Europa heißt das: Das Angebot an erschwinglichen E-Autos wird weiterhin wachsen.