Elektromobilität in Rheinland-Pfalz: Ladesäulen dicht, E-Autos rar
von Constantin Hoffmann an Jul 17, 2025

Elektromobilität gilt als Schlüssel zur CO₂-Reduktion. Doch in Rheinland-Pfalz hakt der Umstieg: Zwar steht im Schnitt alle 2 600 Meter eine öffentliche Ladesäule, doch nur rund 17 % der Neuzulassungen sind E-Autos.
Dichte des Ladenetzes
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Öffentliche Ladepunkte alle 2,6 km – im Bundesvergleich Durchschnitt
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Normallader (bis 22 kW) dominieren, Schnelllader (≥ 22 kW) alle 4,6 km
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Städte wie Mainz/Ludwigshafen: Ladesäulen alle 800 m
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Ländliche Regionen (Südwestpfalz, Eifelkreis): Abstände bis 3,4 km
Aktuell übertrifft das Angebot vielerorts den Bedarf, trotzdem bleibt die Nutzung gering.
Regionale Lade-„Wüsten” und -„Oasen”
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Top-Regionen: Vulkaneifel, Mayen-Koblenz, Bad Kreuznach – hohe Ladeleistung pro E-Fahrzeug
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Schwachstellen: Trier, Donnersbergkreis, Mainz – zahlreiche Gebiete ohne Schnelllader
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Rund 70 % der Gemeinden in RLP haben keine einzige öffentliche Ladesäule
Hürden trotz Infrastruktur
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Komplizierte Tarife und zahlreiche Anbieter führen zu Roaming-Gebühren
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Durchschnittliche Preise > 0,50 €/kWh unterwegs, Intransparenz erschwert Vergleich
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Nur 29 % der Ladepunkte überdurchschnittlich ausgelastet
ADAC und Experten fordern klare Preishoheit, einfachere Abrechnung und Start-Ladeguthaben.
Zu wenige E-Autos trotz Ausbau
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Neuzulassungen 2025: nur 17 % reine E-Autos; Flottenanteil ~ 3 %
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Ladeinfrastruktur wächst stärker als E-Flotte
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Reichweitenangst unbegründet: 450 km Reichweite vs. 256 km/Woche
Empfehlungen für die Politik
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Stabile Förderrahmen über mehrere Legislaturperioden
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Förderung privater Ladepunkte und Tarifregulierung
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Social-Leasing und weitere Anreizmodelle senken Einstiegshürden
Fazit
Rheinland-Pfalz ist beim Ladesäulenausbau gut aufgestellt, doch die Wohlstandshürde beim Kauf und komplizierte Tarife bremsen die Verkehrswende. Nur mit einfachen Anreizen und klarem Preiskorridor lässt sich die Elektromobilität flächendeckend etablieren.