Volkswagen steht vor erheblichen Herausforderungen, insbesondere im Bereich der Elektrofahrzeuge. Martin Sander, seit Anfang des Monats neuer Vertriebschef bei VW, muss sich mit der Verschiebung des ID.Golf und anderer Modelle auseinandersetzen. Der ID.Golf, das neue Elektroauto des Konzerns, wird nun erst 2029 auf den Markt kommen.
Verzögerte Fahrzeugarchitektur und Softwareprobleme
Bereits kurz nach seinem Amtsantritt wurde bekannt, dass die Einführung der neuen Fahrzeugarchitektur SSP (Scalable System Platform) erneut verschoben wird. Diese Architektur sollte ursprünglich ab 2025 die Basis für viele zukünftige Modelle sein, wird jedoch frühestens 2029 verfügbar sein. Diese Verzögerung betrifft vor allem Volkswagen und auch Audi. Grund für die Verzögerungen sind vor allem Probleme mit der neuen Softwarearchitektur E3 2.0, die mit der SSP-Plattform betrieben werden sollte. Die Software ist so stark verspätet, dass die geplanten Modelle nicht wie vorgesehen eingeführt werden können, was zu erheblichen Verschiebungen führt.
Wirtschaftliche Herausforderungen
Neben den technischen Problemen steht VW auch vor wirtschaftlichen Herausforderungen. Die Verkaufszahlen der ID.-Modelle stagnieren. Im ersten Halbjahr 2023 wurden 168.500 ID.-Modelle verkauft, was nur zwei Prozent mehr als im Vorjahr ist. Zudem sind die Werke in Zwickau und Emden unterausgelastet. Ab 2025 drohen VW Strafzahlungen der EU, falls die erlaubten CO₂-Emissionen überschritten werden.
Martin Sander steht somit vor der Herausforderung, die Verkaufszahlen zu steigern und die wirtschaftliche Lage des Unternehmens zu stabilisieren. Thomas Schäfer, VWs Markenchef, betonte die wichtige Rolle des Vertriebs für das Ergebnisverbesserungsprogramm, mit dem bis 2026 mehr als 10 Milliarden Euro zusätzlicher Profit erzielt werden sollen. Davon soll der Vertrieb rund 4 Milliarden einspielen.
Zukunftsperspektiven und Kooperationen
Trotz der Verzögerungen gibt es Hoffnung auf frühere Markteinführungen einiger VW-Elektromodelle, basierend auf Partnerschaften mit XPeng und Rivian. Besonders der geplante ID.2, ein elektrischer Kleinwagen, könnte von diesen Partnerschaften profitieren.
Der ID.Golf, der jetzt frühestens 2029 auf den Markt kommen soll, ist nicht das einzige Modell, das sich verzögert. Der T-Sport, ein größeres elektrisches VW-SUV, soll erst 2031 verfügbar sein. Diese Verzögerungen sind nicht nur auf technische, sondern auch auf wirtschaftliche Gründe zurückzuführen. Die aktuelle MEB-Plattform muss länger genutzt werden, um die Investitionen zu rechtfertigen, bevor die neuen SSP-Modelle eingeführt werden.
Ausblick
Die kommenden Jahre werden für VW entscheidend sein. Mit neuen Partnerschaften und einer verbesserten Vertriebsstrategie versucht VW, die Verzögerungen zu kompensieren und den Übergang zu Elektrofahrzeugen zu beschleunigen. Ob Martin Sander und sein Team diese Herausforderungen meistern können, wird sich zeigen. Klar ist jedoch, dass VW weiterhin stark in die Entwicklung und den Ausbau seiner Elektrofahrzeugflotte investieren wird, um im globalen Wettbewerb bestehen zu können.
Bleib auf dem Laufenden, um zu erfahren, wie VW die aktuellen Herausforderungen meistert und welche neuen Modelle in den kommenden Jahren auf den Markt kommen werden.