Elektroautos im Kostenvergleich: Kauf teuer, Betrieb günstiger
von Constantin Hoffmann an Jul 14, 2025

Elektroautos gelten als umweltfreundlicher und effizienter, doch beim Autokauf fehlt vielen Verbraucher:innen das nötige Budget. Unsere Datenanalyse zur Verkehrswende zeigt: E-Autos sind im Unterhalt meist günstiger als Verbrenner, rentieren sich aber erst nach Jahren.
Hohe Anschaffungskosten trotz niedriger Betriebskosten
Der SWR Data Lab verglich über 5.500 Modelle (2024–April 2025) anhand von Listenpreisen, Kfz-Steuer, Verbrauch und Stromkosten bei 15.000 km/Jahr über 16 Jahre:
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Elektroautos: im Schnitt 7.000 € teurer als Benziner, 2.000 € teurer als Diesel
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Betriebskosten: E-Autos bis Ende 2030 von der Kfz-Steuer befreit und meist günstiger im Verbrauch
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Break-Even: Kostenvorteil im Betrieb kompensiert Anschaffungspreis häufig erst nach mehreren Jahren
Vergleich Verbrenner: Benziner vs. Diesel
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Kaufpreis:
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Kompakter Benziner am günstigsten
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Diesel moderat teurer
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Betriebskosten:
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Diesel durch geringere Mineralölsteuer an der Tankstelle günstiger, höhere Kfz-Steuer gleicht das aus
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Benziner im Verbrauch meist teurer als Diesel und E-Auto
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Marktanteile 2025:
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Benziner: ~60 %
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Diesel: ~28 %
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E-Autos: ~17 % der Neuzulassungen, ~3 % der Flotte
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Politische Hebel zur Verkehrswende
CO₂-Bepreisung erhöht Verbrennerkosten
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Mit moderat steigenden CO₂-Preisen werden Benzin und Diesel merklich teurer
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CO₂-Einnahmen sollen in klimafreundliche Mobilität fließen
Umweltboni und Förderungen
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E-Auto-Bonus (2023) senkte Anschaffungskosten deutlich
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Abschaffung des Dieselprivilegs würde Dieselfahrten verteuern
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Social-Leasing und weitere Maßnahmen könnten Einstiegshürden verringern
Mobilitätsverhalten entscheidend
Dr. Gerfried Jungmeier (Joanneum Research) betont:
„Das Beste fürs Klima ist, wo möglich, zu Fuß, mit Rad oder ÖPNV zu fahren. Für Fahrstrecken empfiehlt sich ein kleines E-Auto mit 100 % Ökostrom und Fahrgemeinschaften.“
Fazit
E-Autos bieten langfristig Kostenvorteile, doch die hohe Anfangsinvestition bleibt für viele eine Wohlstandshürde. Eine umfassende Förderpolitik und steigende CO₂-Preise könnten den Umstieg beschleunigen – ebenso wie verändertes Mobilitätsverhalten.