Elektroautos boomen – und mit ihnen die Ladepunkte. Klar, dass Autohersteller Ladestationen als neue Erlösquelle entdeckt haben. Während nur wenige Marken eigene Schnellladeparks betreiben, sichern sich viele den Zugang zum Geldstrom über den digitalen Hebel: Sie agieren selbst als E-Mobility Service Provider (EMP) oder nutzen White-Label-Lösungen. Was dahintersteckt, welche Marken wie mitverdienen und wie du trotzdem günstig lädst, erfährst du hier.
Warum Hersteller jetzt beim Laden mitkassieren
Mit jeder wachsenden Kilowattstunde im öffentlichen Netz steigt das Potenzial für wiederkehrende Umsätze. Autohersteller Ladestationen-Strategien lassen sich in zwei Wege aufteilen:
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Eigene Netze (z. B. Tesla, Mercedes, Porsche) – kostspielig, aber markenprägend.
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Eigenes Roaming-Angebot als EMP – günstiger, skalierbar, direkt am Kunden.
EMP als Geschäftsmodell: White Label statt eigener Software
Viele Marken nutzen Aggregatoren wie Digital Charging Solutions (DCS), um unter eigenem Logo Ladezugang anzubieten. Beispiele:
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DCS ermöglicht Ladeangebote für BMW, Mini, Mercedes, Smart, Hyundai, Kia.
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Volkswagen bündelt alles mit Elli – inklusive Wallbox, PV-Anlage und Stromtarif.
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Ford und Porsche treten sogar als eigenständiger EMP auf.
So behalten die Hersteller die Kundenschnittstelle, bauen Loyalität auf – und verdienen an Gebühren mit. Für dich wird das Laden oft bequemer, weil App, Routenplanung und Abrechnung ins Fahrzeug-Ökosystem integriert sind.
Preisfalle an der Säule: Bequem vs. günstig
Der Haken: Der beste Preis ist nicht automatisch der über die Hersteller-Ladekarte. Partnerschaften sorgen für Unterschiede – etwa bei Ionity oder Mer. Mit dem einen Tarif ist es günstiger, mit dem anderen teurer.
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Bequem: Laden mit der Herstellerkarte – alles aus einer Hand.
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Günstig: Vorab checken, welcher EMP an der konkreten Säule den besten Kurs bietet.
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Tools wie Ladefuchs helfen, das Tarifdickicht zu lichten.
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Auch zu Hause wollen Hersteller mitspielen
Neben öffentlichen Autohersteller Ladestationen bieten Marken Pakete für die heimische Wallbox an – oft inklusive Installation, Stromvertrag oder PV-Bundle (z. B. Elli bei VW). Andere setzen auf Partner mit Sonderkonditionen. Ziel: den gesamten Ladezyklus besetzen – von der Einfahrt bis zur Autobahnraststätte.
Dein Fahrplan durch den Tarif-Dschungel
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Prüfe, ob dein Hersteller-EMP an „deiner“ Stamm-Säule wirklich günstig ist.
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Vergleiche regelmäßig Roaming-Preise (Ionity, Mer & Co. drehen häufig an der Gebührenschraube).
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Kombiniere: Herstellerkarte für Komfort, günstige Dritt-EMP für teure Schnelllader.
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Denke an Ladeplanung in der Fahrzeugnavigation – oft ist sie mit dem EMP verzahnt.
Fazit: Hersteller sichern sich den Lade-Zugang – du den Überblick
Die Autohersteller Ladestationen-Strategie ist klar: Kontrolle über den Ladeprozess, zusätzliche Erlöse, stärkeres Kunden-Binding. Für dich zählt: Kenne deine Optionen. Wer informiert lädt, spart Geld – wer bequem lädt, spart Zeit. Beides ist okay, solange du bewusst entscheidest.