Stellantis schreibt Milliardenverlust – neue Modelle sollen Wende bringen
von Constantin Hoffmann an Aug 07, 2025

Stellantis, Mutterkonzern von Marken wie Fiat, Opel, Jeep und Citroën, hat für das erste Halbjahr 2025 einen Nettoverlust von knapp 2,3 Milliarden Euro gemeldet. Der Umsatz sank auf 74,3 Milliarden Euro, ein Minus von 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Gründe sind vor allem hohe US-Zölle, Absatzrückgänge in Europa sowie schwache Nutzfahrzeugverkäufe.
Trotzdem zeigt sich das neue Führungsteam um CEO Antonio Filosa zuversichtlich und kündigt eine klare Strategie für die zweite Jahreshälfte an – inklusive neuer Modelle und Produktionsoffensiven.
US-Zölle und schwache Märkte belasten das Ergebnis
Vor allem in den USA, einem wichtigen Markt für Marken wie Dodge, Ram und Jeep, machen verschärfte Importzölle Stellantis zu schaffen. Die Nettobelastung durch die US-Zölle wird für 2025 auf rund 1,5 Milliarden Euro geschätzt, wovon 300 Millionen Euro bereits im ersten Halbjahr anfielen.
Erst kürzlich wurde jedoch eine Einigung auf einen reduzierten Zollsatz von 15 Prozent erzielt – eine Maßnahme, die die Belastung künftig zumindest teilweise abfedern könnte.
In Europa führten lange Lieferzeiten, schwache Nachfrage und Währungseffekte ebenfalls zu rückläufigen Verkäufen.
Produkt- und Modelloffensive als Gegenmaßnahme
Um die Umsätze wieder anzukurbeln, setzt Stellantis auf eine breite Produktoffensive:
Bereits eingeführt im ersten Halbjahr 2025:
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Citroën C3 Aircross (Elektro)
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Fiat Grande Panda (Elektro, unter 25.000 Euro)
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Opel Frontera (Elektro)
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Updates für Ram 2500/3500 Heavy Duty, Citroën C4/C4X und Opel Mokka
Geplant für das zweite Halbjahr 2025:
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Drei neue Modelle auf der STLA Medium-Plattform mit bis zu 700 km Reichweite:
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Jeep Compass (Elektro)
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Citroën C5 Aircross (Elektro)
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DS N°8 (Elektro)
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Ram 1500 mit 5,7-Liter-V8
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Dodge Charger Sixpack
Rückkehr klassischer Verbrenner:
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Start des Jeep Cherokee Hybrid
Ausblick auf die zweite Jahreshälfte
Trotz des schwachen Starts erwartet Stellantis für das zweite Halbjahr steigende Umsätze. Die Prognose basiert auf dem aktuell verhandelten Zollniveau und einer schrittweisen Markterholung.
CEO Antonio Filosa betont, dass 2025 zwar ein „herausforderndes Jahr“ sei, aber bereits erste Fortschritte bei Absatz und Umsatz im Vergleich zur zweiten Hälfte 2024 sichtbar seien.
Fazit:
Mit einer Mischung aus neuen E-Modellen, der Rückkehr ikonischer Verbrenner und einer teilweisen Zollentlastung will Stellantis zurück in die Gewinnzone. Ob dieser Spagat zwischen Elektromobilität und traditionellen Antrieben aufgeht, wird sich in den kommenden Quartalen zeigen.