Amazon testet aktuell Elektro-Lieferwagen des Typs Brightdrop (GM/Chevrolet) in einer Pilotflotte — ein Schritt, um die eigene Zustellflotte nachhaltiger zu machen und verschiedene E-Transporter im Feldvergleich zu prüfen.
Pilotumfang und Ziel
In dem Test kamen zwölf Brightdrop-Transporter zum Einsatz. Amazon verfolgt das Ziel, seine Lieferkette zu elektrifizieren und prüft regelmäßig unterschiedliche Fahrzeugoptionen, um bis 2030 auf 100.000 elektrische Lieferfahrzeuge zu kommen. Brightdrop ist seit 2021 am Markt und wird vor allem in gewerblichen Flotten getestet.
Wie der Test hilft
Der Praxistest liefert Amazon wichtige Daten zu Reichweite, Ladezyklen, Telematik-Integration und Betriebskosten unter realen Lieferbedingungen. Solche Erkenntnisse entscheiden darüber, welche Modelle später großflächig in Flotten übergehen — neben technischen Kriterien spielt auch Leasing- und Service-Ökosystem eine Rolle.
Brightdrop im Wettbewerbsumfeld
Amazon setzt bereits zahlreiche Lieferfahrzeuge unterschiedlicher Hersteller ein — darunter Rivian, Ford, Mercedes-Marken und Modelle aus dem Stellantis-Umfeld. Rivian liefert aktuell einen großen Teil der Flotte (über 24.000 Fahrzeuge), hat aber zuletzt mit Produktions- und Lieferproblemen zu kämpfen, was Amazon dazu veranlasst, Optionen breit zu testen.
Vertriebs- und Leasingmodell
Amazon kauft oder least Fahrzeuge in großen Chargen und stellt sie über Partnervertriebe Vertragslieferern zur Verfügung. Brightdrop-Fahrzeuge werden ebenfalls von einigen Dienstleistern geleast, was eine schnelle Skalierung bei positiver Testbewertung ermöglichen würde.
Marktimplikationen
Sollte Brightdrop den Feldtest überzeugen, könnte GM-Chevrolet einen größeren Fuß in europäischen oder nordamerikanischen Flottenmärkten gewinnen. Für Amazon ist die Diversifikation der Zulieferer strategisch sinnvoll — sie reduziert Abhängigkeiten und erhöht die Chance, Preis, Reichweite und Service optimal zu kombinieren.
Ausblick
Der Brightdrop-Pilot ist ein typisches Beispiel dafür, wie große Flottenbetreiber heute mehrere Technologien parallel prüfen. Ob ein größeres Engagement folgt, hängt von Verfügbarkeit, Total Cost of Ownership, Ladeinfrastruktur und langfristiger Produktionsstabilität der Hersteller ab.